06 Nov ~ 7 min

Im Wald da ist was los

Jedes Jahr verbringen die älteren Kinder des Kindergarten "Dreikäsehoch" eine Woche im Waldgrundstück "Tränksgrund". Dank der Unterstützung unseres Försters Jörg Göring, sammeln wir gemeinsam reichlich Naturerfahrungen und entdecken den heimatlichen Wald.

Auf in die Natur

Montag, 20.06.2022 Heute war der erste Tag im Wald. Nach dem Ankommen hieß es erstmal aufbauen und alles für den heutigen Tag vorbereiten. Da der Tag kühl war und es regnete, beschlossen wir in der Nähe der Hütte zu bleiben. Nachdem alle Kinder eingetroffen waren, haben wir mit dem Morgenkreis begonnen. Nach dem „Morgenlied“ haben wir die Kinder gefragt, was sie von der Waldwoche erwarten und was sie gerne machen würden. Diese Gedanken haben wir schriftlich festgehalten. Danach haben wir noch einmal die Waldregeln besprochen. Anschließend wurde den Kindern die heutige Aufgabe erklärt. Alle Kinder sollten ihre mitgebrachten Eierkartons mit „Waldschätzen“ füllen und diese sortieren. Zum Ende des Morgenkreises haben wir das „Baumlied“ gesungen und sind auf die wichtigsten Merkmale der darin vorkommenden Bäume: Fichte, Buche und Eiche eingegangen. Nach dem Morgenkreis gab es Frühstück und anschließend haben sich alle gemeinsam auf die Suche nach den Bäumen gemacht, die in unserem „Baumlied“ vorkamen. Es hat nicht lange gedauert bis je eine Fichte, eine Buche und eine Eiche gefunden wurden. Nun sind die Kinder mit ihren Eierkartons losgezogen und haben begonnen, sie mit den darauf abgebildeten Naturmaterialien zu füllen. Schnell waren alle Materialien gefunden und die Kartons füllten sich, nur diese verflixte Eichel ließ sich einfach nicht finden. Nun konnten die Kinder ins Freispiel übergehen. Einige begannen zügig damit, die Waldhütte, die im Jahr zuvor gebaut wurde zu erweitern. Andere stellten „Steinmehl“ her, es wurden Schnecken aus Tannenzapfen gebaut und einige Kinder malten Bilder zu ihren Wünschen, die sie im Morgenkreis geäußert hatten. Zwischendurch begannen die Kinder damit, ihre Schlafplätze für den Mittagsschlaf herzurichten. Später war es Zeit zum Mittagessen und die Kinder versammelten sich an den Tischen vor der Hütte und aßen gemeinsam. Danach spülte jeder seinen Teller ab und ging anschließend in die Hütte, um Mittagsschlaf zu machen. Nach dem Mittagsschlaf gab es eine Kleinigkeit zu essen und dann gingen die Kinder wieder ins Freispiel über.

Dienstag, 21.06.2022

Im Morgenkreis haben die Kinder erzählt: Wir haben eine Erdkröte gefunden und die haben wir uns angeschaut. Ich fand es am Spannendsten, die verschiedenen Bäume zu suchen. Wir haben Eichenbäume gesucht. Ich habe mit Luca im Wald gespielt. Wir haben Räuber gespielt. Wir haben Waldschätze gesucht und die in unsere Eierkartons gefüllt.

Nach dem Morgenkreis haben wir uns für die Wanderung gestärkt und alle haben ihre Rucksäcke für die Wandertour ausgerüstet. Es war sonnig und es war angenehm warm, also perfekt für unser Vorhaben. Zuerst mussten alle einen schmalen Waldweg nach oben. Wir waren nicht lange unterwegs, da konnten wir eine seltene Pflanze, den Fingerhut bestaunen. Aber dabei blieb es nicht - während unserer Wanderung fanden wir weitere Tiere und Pflanzen. Schnell waren die ersten Bäume gefunden, die wir schon am Tag zuvor gesucht hatten. Wir fanden einen alten Fuchsbau und sahen ihn uns ganz genau an. Nach kurzem beobachten war allerdings klar, dass er unbewohnt war. Wir gingen mit den Kindern beim nächsten Stopp darauf ein, warum es im Wald so viel Moos gibt und welche Aufgabe es für den Wald hat. Wir folgten dem Weg weiter und er mündete an einem größeren, dort war der Wald gerodet. Das war ein guter Platz, um mit den Kindern auf den Borkenkäfer einzugehen, wegen dem die Bäume gefällt werden mussten. Nach einer kurzen Pause auf dem Rückweg fanden wir einen Ameisenhaufen und Sträucher von verschiedenen Waldbeeren, welche wir uns anschauten. Wir besuchten außerdem den Wolfsanger, an dem vor vielen Jahren der letzte Wolf getötet wurde. Nach unserer Rückkehr an der Hütte gab es Mittag und schließlich war es Zeit für die Mittagsruhe.

Mittwoch, 22.06.2022

Das haben die Kinder im Morgenkreis erzählt: Wir sind gewandert. Wir haben Blaubeerbüsche gesehen. Wir haben einen Harvester mit und ohne Baumstämme gesehen. Wir haben Ameisen gefunden. Da haben wir mit Stöcken rumgestochen und da sind alle rausgefallen. Wir haben Fingerhut entdeckt. Das sind giftige Blumen. Die Blume ist ganz selten. Der Borkenkäfer hat Gänge in die Rinde gemacht davon wird der Baum krank. Deswegen sind die Bäume abgesägt wurden und das ist nicht gut für die Umwelt. Wir haben einen Bauwagen gesehen. Wir haben ein „Jägerding“ gesehen. Einen Hochsitz meinst du? Die Kanzel. Wir waren an dem Punkt, wo der letzte Wolf gestorben ist.

Am Mittwoch war das Wetter schön. Es war angenehm warm. Wir haben heute einen Aktionstag veranstaltet. Wie Nele sagte: „Ein Aktionstag ist ein Tag, an dem man ganz viele Dinge tun kann.“ Die Kinder wurden in Gruppen aufgeteilt und besuchten jede Station. Bei Ina konnten die Kinder mit einem Yoga-Workout in den Morgen starten. Bei Kerstin erlebten die Kinder durch einen Blindpfad, wie es ist, blind einem Weg zu folgen und sich nur mithilfe von Händen und Füßen zu orientieren. Bei Johannes bewiesen sich die Kinder im Bogenschießen. Fotografieren konnten die Kinder bei Gina und bei Vivien bastelten sie Windräder. Nachdem die Kinder alle Stationen durchlaufen hatten, konnten sie noch ein wenig spielen. Einige Kinder bewiesen noch Kraft und Durchhaltevermögen beim Durchsägen eines Baumstammes. Währenddessen stellten wir fest, dass wir keinen Strom mehr in der Waldhütte hatten und zudem auch kein fließendes Wasser mehr. Über das Mittagessen hatten wir uns schon einen Plan zurechtgelegt, wie wir nun Hände waschen und das Geschirr spülen sollen, als der Strom dann doch zurückkam.

Donnerstag, 23.06.2022

Das haben die Kinder im Morgenkreis erzählt: Wir haben Pfeile geschossen, Yoga gemacht und Windräder gebastelt. Uns wurden die Augen verbunden und dann mussten wir mithilfe von zwei anderen Kindern den Weg finden. Mir hat Yoga am meisten Spaß gemacht. Mir hat es am besten gefallen, die Windräder zu basteln. Am besten war das Laufen mit verbundenen Augen. Mir hat alles gut gefallen. Bogenschießen hat am meisten Spaß gemacht. Nachmittag konnten wir noch einmal Bogenschießen. Wir haben Karpfen am Teich gesehen, als nur noch drei Kinder da waren.

Heute was es trotz der warmen Temperaturen angenehm kühl im Wald und somit war das Wetter gut geeignet für die heutige Wanderung. Nach dem Frühstück machten wir uns gleich auf den Weg. Heute mit dem Ziel, verschiedene Bodenarten zu finden und Proben davon einzusammeln. Nach einem kurzen Stück des Weges konnten bereits die ersten Proben gesammelt werden. An den Hängen neben dem Weg ließen sich gut die Wurzeln der Bäume bestaunen und die Kinder konnten einen Eindruck davon bekommen, wie tief diese in der Erde liegen. Es wurden wieder fleißig Bäume bestimmt, der Fingerhut wurde wiedererkannt und sogar eine kleine Erdkröte wurde gefunden. Nach einer kurzen Pause mussten wir einen steilen Weg durch den Wald gehen. Einige Kinder meisterten diesen sogar Barfuß. Zum Ende der Wanderung bastelten sich einige Kinder noch Kopfschmuck aus Naturmaterialien und sogar ein kleines Waldkonzert wurde durch das Pfeifen auf Gräsern veranstaltet. Insgesamt legten wir eine Strecke von etwa 3 Kilometern zurück, welche alle Kinder ohne Probleme zurücklegten.

Freitag, 24.06.2022

Das haben die Kinder im Morgenkreis erzählt: Wir haben eine Wanderung gemacht. Wir sind Barfuß gelaufen. Das war weich und hat gepikst. Wir haben auf so einem „Ding“ gesessen. (gemeint war: Hochstand) Wir haben einen Thron gefunden. Das war ein abgebrochener Baumstamm. Wir haben Raupen vom Tagpfauenauge gesehen. Wir haben uns als Waldprinzessinnen verkleidet. Wir haben meinen Hut mit Klee geschmückt. Wir haben Sachen vom Boden gesammelt.

Heute war unser letzter Tag im Wald und zu Beginn war der Tag regnerisch, weshalb wir uns dazu entschieden, in der Nähe der Hütte zu bleiben. Nach dem Frühstück kam „Emil das Eichhörnen“ zu den Kindern und hat ihnen erzählt, dass es sein Zuhause nicht mehr finden kann. Alle Kinder erklärten sich bereit, dem Eichhörnchen auf der Suche nach seinem Nest zu helfen. Dafür mussten die Kinder insgesamt 7 Stationen bewältigen und dabei kleine Rätsel und Quizfragen meistern. Am Ende wurde Emils Nest gefunden. Als Dank für ihre Hilfe verriet Emil den Kindern, dass seine Waldfreunde einen Schatz für sie versteckt hatten, welchen sie nun gemeinsam suchten. Es dauerte nicht lange und der Schatz wurde gefunden, für alle Kinder war eine kleine „Waldeule“ darin. Nachdem wir zur Hütte zurückgekehrt waren, verstauten alle Kinder ihren „Schatz“ in ihrer Schatzkiste. Die Kinder begannen nun Rindenabdrücke mithilfe von Ton von ihrem Lieblingsbaum zu machen. Diese Aktion wurde jedoch von einer weiteren Überraschung unterbrochen. Andrea kam vorbei und hatte für alle ein Eis dabei. Nachdem das verputzt war, gingen die Kinder ins Spiel über. Einige malten und andere versuchten, die selbstgebaute Waldhütte regendicht zu machen. Anschließend war es Zeit für das Mittagessen und der anschließenden Mittagsruhe.